Polizei fahndet mit Sonderteam nach Verursacher der Öllachen
Die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe "Ölfleck" eingerichtet. Bislang sind über 50 Hinweise bei den Beamten eingegangen. Beliebte Motorradstrecken werden verstärkt kontrolliert.
In der Ermittlungsgruppe der Polizei Memmingen arbeiten nach Angaben des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West Fachkräfte und Spezialisten der Kriminalpolizei, der Schutzpolizei sowie der Verkehrspolizei. Zudem unterstützen mehrere Unfallfluchtfahnder die Arbeit der Ermittler.
Am frühen Sonntagabend war ein 37-jähriger Motorradfahrer zwischen Markt Rettenbach und Ottobeuren in einer Kurve auf eine Ölspur geraten und frontal in einen entgegenkommenden Wagen geschlittert. Der Mann starb noch an der Unfallstelle. Die Beamten fanden auf der Straße zwischen Ottobeuren und Erkheim zehn weitere Öl-Lachen mit Glassplittern.
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Der Verdacht der Polizei, dass der Verursacher vorsätzlich und mit böser Absicht gehandelt hat, hat sich mittlerweile weiter erhärtet. Aufgrund des Spurenbildes der Fahrbahnverunreinigungen sei von einer vorsätzlichen Verschmutzung der Streckenabschnitte auszugehen, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Was den oder die unbekannten Verursacher anbelangt, werde weiterhin in alle Richtungen ermittelt. Die Befragung von Angehörigen des verunglückten Motorradfahrers sowie Anwohnern dauern an. Eine "heiße Spur" gebe es bislang jedoch noch nicht, teilte Polizeisprecher Alexander Resch mit.
Verursacher mit einem Fahrzeug unterwegs
Die entdeckten Ölflecken verteilen sich auf Streckenabschnitte von Staatsstraßen, Kreisstraßen wie auch kleineren Ortsverbindungsstraßen. Aufgrund der räumlichen Distanz zwischen den betroffenen Straßenabschnitten - zwischen Erkheim im Unterallgäu und Ronsberg im Ostallgäu liegen circa 20 Kilometer - müsse man davon ausgehen, dass der Verursacher mit einem Fahrzeug unterwegs war, so die Polizei.
Die sichergestellten Beweismittel wie Fragmente und Splitter von Glasflaschen befinden sich zur Spurensicherung und -untersuchung beim Landeskriminalamt in München. Auch die auf den Fahrbahnabschnitten festgestellte ölhaltige Flüssigkeit wird derzeit auf seine Art und Konsistenz hin untersucht.
Polizei kontrolliert beliebte Motorradstrecken
Ein vergleichbarer Fall in der Vergangenheit, bei dem ähnlich in den Straßenverkehr eingegriffen wurde, sei im Bereich des Präsidiums nicht bekannt, sagte Resch. Zwar gebe es immer wieder Personen, die etwa Steine von Unterführungen schmeißen, oder in der Nacht zum 1. Mai Gegenstände auf die Fahrbahn stellen. Das seien jedoch Einzelfälle.
Neben den konkreten Ermittlungen hat die Polizei zudem damit begonnen bekannte Motorradstrecken in den Landkreisen Unterallgäu und Ostallgäu verstärkt zu überwachen. So sollen sowohl mögliche Gefahrenstellen für Verkehrsteilnehmer rechtzeitig erkannt und eventuell auch weitere Erkenntnisse gewonnen werden.
Die Ermittlungsgruppe "Ölfleck" der Polizei bittet nach wie vor um Hinweise aus der Bevölkerung. Personen, die im Zusammenhang mit dem Unfallgeschehen am Sonntagnachmittag um 17 Uhr oder mit den entsprechenden Fahrbahnverunreinigungen im gleichen Zeitraum verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sollen sich bitte bei der Polizei Memmingen (Telefon 08331/1000) melden.
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