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Colour-Ärger

Colour-Ärger Rückenabzeichen für jedermann: Von Ärger weitgehend verschont. Aber man weiß ja nie… Ein Abzeichen auf dem Rücken wollen viele gerne tragen. Sieht cool aus, und wer mit Colour durch die Gegend fährt, kann jahrelang unbehelligt bleiben. Bis er in der falschen Gegend landet und sich einer breitbeinig vor ihn stellt: „Das ziehst Du aus!"

Rockerparty in Berlin. Auf dem Gelände eines colourtragenden MCs. Der Sekretär rümpft die Nase. Schon wieder sind die Jungs von HOG mit ihrem Colour angetreten, und die Gastgeber ärgern sich: „Könnwa leider nüscht machen." Die Harley-Davidson Owners Group ist zu etabliert, als das man ihr die Kutte ausziehen könnte. Obendrein soll es unter ihnen Zahnärzte und Rechtsanwälte geben. Mit beiden Berufsgruppen legen Rocker sich bekanntlich nicht gerne an. Und ausgerechnet diese Weicheier dürften nun ihrerseits überall unbehelligt Rocker spielen. Darüber hinaus gilt in Berlin ein ungeschriebenes Gesetz. Das Colour tragen dort nur vier Clubs offen. Immer, wenn von neuen Clubs in Berlin die Rede ist, müssen sie sich eine Frage zuerst stellen lassen: „Tragt ihr was auf dem Rücken?" Fast hätte unsere Redaktion in Berlin einen Rockerkrieg ausgelöst, als wir einen neuen Club ankündigten und in der Überschrift in der Hektik des Drucktermins ein Fragezeichen vergessen hatten: „Noch ein Colour in Berlin (?)" Die großen vier sorgten blitzschnell dafür, daß die „44er" ihre große Zahl auf dem Rücken wieder ablegten. Ging nicht lange gut: Die 44er in Berlin und ihr Rückenabzeichen Vollcolour der Harley Davidson Owners Group. Auf dem Rücken getragen sieht es schon recht einprozentig aus. Wird aber von vielen Einprozentern nicht für voll genommen… So geht es auch allen Durchreisenden. Wer mit Colour durch die Stadt fährt, sollte sich einige Wochen vorher angemeldet haben. Sonst kann er von Glück reden, wenn er an irgendeiner Ampel nur höflich daran erinnert wird, daß es so nicht geht. Begründet wird's in Berlin mit dem ehemaligen Mauerstatus. Damals sei auch nicht jeder einfach so in die Stadt gekommen. Und ausgeweitet wurde es nach dem Mauerfall auf ganz Berlin. Die bestehenden Ostberliner Clubs mußten klein beigeben und legten ihre Kutten schnell ab. „Zu schnell", wie einige von ihnen im Nachhinein bedauern. Bräuche dieser Art bestehen aber nicht nur in Berlin. So, oder so ähnlich sieht es in allen deutschen Metropolen aus. Der Sekretär des Berliner Clubs erzählt ganz ohne Klagen von seinen Erlebnissen in Frankfurt vor Jahren: „Sitz ick da inner Kneipe, kommt einer uff mich zu… Hab ick halt nich jewußt, daß dit bei denen wie bei uns ist." Wird nicht nochmal vorkommen, hat er den damaligen Platzhirschen erklärt. Auch in Stuttgart wird er vorsichtig sein müssen. Dort heißt es ebenfalls: „Hier eckt jeder an, der mit Colour durch die Stadt fährt." Und andere erzählen, wie sie schon vor der Einfahrt nach Rostock ihre Kutten umdrehen. Nur in München soll es das noch nicht geben. „Wenn Fremdlinge Ärger verzapfen, schlägt das auf den einheimischen Club zurück." - Ob's stimmt? Wenn Clubs eifersüchtig auf Träger fremder Colours in ihrem eigenen Gebiet achten, geben sie dafür häufig einen Grund an: Der Bürger auf der Straße könne keine Colours unterscheiden. Wenn die Fremdlinge nun Ärger verzapften, schlüge das auf den einheimischen Club zurück. Ob's stimmt? Wir wissen, daß es nicht der einzige Grund ist und fragen nicht weiter. Aber besser ist es halt, wenn man als Reisender schon vorher weiß, wo und wann es einen treffen kann. Das Glück hat nicht jeder. Und vor allem kann es nicht nur Clubmitglieder treffen, sondern jeden, der was auf dem Rücken trägt. Ein freier Biker aus Gelsenkirchen erzählt von seinen Erfahrungen mit dem Free-Biker-Colour, das er auf den Rücken seiner Kutte genäht hatte: „Da ich keine Zeit für einen Club habe, wollte ich so meine Bikerzugehörigkeit zum Ausdruck bringen. Ein paar Wochen fuhr ich mit meinem Bike und dem Rückenabzeichen durch die Gegend, als mich zwei Biker vom ansässigen MC anhielten und mir klarmachten, daß es besser für mich sei, wenn ich das Rückenabzeichen sofort entfernen würde, sonst…" Wir haben mit ihm darüber gesprochen. Er will nicht mit seinem Namen genannt werden: „Die Leute haben schon einige Jahre Knast auf dem Buckel. Die werden für ihre Sache nicht lange fackeln." Merkwürdig findet er den Brauch trotzdem: „Da können sich die Fans von Schalke 04 ja genauso schnell Ärger einfangen…" „Die Leute wollen sein wie Rocker, wollen so aussehen, sich aber nicht an die Regeln halten." Rückenabzeichen für jedermann: Von Ärger weitgehend verschont. Aber man weiß ja nie… Auch der Member des betreffenden Gelsenkirchener Clubs möchte nicht genannt werden, aber erklären möchte er sein Auftreten trotzdem. Seine Meinung: „Die Leute wollen sein wie Rocker, wollen so aussehen, sich aber nicht an die Regeln halten." Jedes Member eines durchfahrenden Clubs hätte es halt genauso getroffen. Und zur weiteren Erklärung: „Ärger gibt es nur mit dem dreiteiligen Free-Biker-Colour, weil es einem richtigen Clubcolour zu ähnlich ist. Das einteilige Freebiker-Colour mit Indianerkopf eckt bei uns nicht an." Da haben die freien Biker in Gelsenkirchen noch Glück, in Augsburg soll es selbst mit unserem Einteiler schon Ärger geben. „Das Mittelalter läßt grüßen", meint zu all den Verwirrungen einer der Vertreiber des dreiteiligen Aufnähers. Wer bei ihm die Patches bestellt, ist oft genug selbst mal Member eines Clubs gewesen, aus den verschiedensten Gründen nicht mehr dabei und will nun auf diese Weise weiterhin seine Zugehörigkeit zur Szene bekunden. Doch damit kann er vom Regen in die Traufe geraten. Immerhin, wir wissen bisher nur von ganz wenigen Fällen dieser Art, die sich mit der Form des durchaus schickeren Dreiteilers begründen. Doch die Ansprüche der Club betreffen nicht nur die Form, sondern auch die Inhalte. Besonders heilig sind da Namen, und ganz pikant wird es, wenn Träger des „Free Biker"-Aufnähers einen Club besuchen, der den gleichen Namen führt. So geschehen bei einer Clique von freien Bikern aus Menden, die sich von den Free Biker's Vechta in der vergangenen Saison Ärger einfingen. Wir veröffentlichen deren Brief zum Thema auf diesen Seiten, zumal er einen Aufruf an die Presis aller MCs enthält. Ob sich deshalb was bewegen wird, ist fraglich. Kein MC wird öffentlich dazu Stellung nehmen, denn dann geriete er wegen des Tatbestandes der Nötigung mit dem Rechtsstaat in Konflikt. Und der ist bekanntlich der letzte, den ein ordentlicher MC konsultieren würde. Untereinander pflegen die MCs natürlich ihre eigenen Gesetze. Hier reichen bereits ähnlich klingendeNamen aus, um für Verstimmungen zu sorgen. Wenn Dragons MC Berlin und Dragon Bikers MC Weißenfels sich jahrelang aus dem Weg gingen, lag das an diesem banalen Grund. Dabei ging es zwischen den beiden noch glimpflich aus. Die offizielle Stellungnahme des Bones MC zum Thema lautet: „Kein Kommentar." Aber soviel ist sicher: In anderen Fällen und bei anderen Namen wurde in der Szene schon härter zugepackt. Kann sein, muß aber nicht immer sein. Der White Eagle MC Wittstock pflegt ein freundschaftliches Verhältnis zu den White Eagles aus dem süddeutschen Raum. Kennengelernt hatten beide sich, nachdem die Namensbrüder über die Bikers News voneinander erfahren hatten. Und der Lobo MC, spanisch für „Wolf", ist stolz auf eine ganze Familie von Wölfen, die sich immer wieder zusammenfinden, um in Rudeln ihre Namensverwandtschaften zu feiern. „Aufpassen" lautet die Devise aber allemale, gerade in einer Szene, die sich immer und immer wieder mit gleichlautenden Namen schmückt, und deren Phantasie meistens bei irgendwas mit „flying", „riding" oder „rolling" endet. Noch verwirrender aber wird es bei Farben und Symbolen. So verwirrend, daß wir hier erst recht kein Patentrezept liefern können. Seien wir froh, daß das Tragen des „Einprozent"-Patches bei uns noch keinen Ärger einbringt. In den USA dagegen könnte es durchaus so schnell passieren, wie hierzulande das Anecken mit dem Buchstaben „MC". Und zu Farben sei nur so viel gesagt: Der Schriftzug des Hells Angels Colours ist rot auf weißem Grund. Und die offizielle Stellungnahme der Angels auf unsere Frage lautet so: „Die Hells Angels wollen nicht kopiert werden. Und die Hells Angels lassen sich nicht kopieren." Möge der geneigte Leser sich darauf seinen eigenen Reim machen… Wer einprozentig aussehen will, kauft den Ärger gleich mit ein … Versucht es doch mal hiermit. Dieser Tip ist ohne Gewähr!!! Einen salomonischen Weg aus dem Dilemma fanden übrigens die Leipziger „Roadrunner" nach einem bierseligen Gespräch mit den lokalen Größen: „Können wir denn wenigstens eine Mickymaus auf dem Rücken tragen?", lautete die letzte Frage des Abends, mehr im Scherz gestellt. Mildes Lächeln und und Schulterklopfen waren die Antwort. Seitdem trugen die Roadrunner die gleichnamige Comicfigur von Tex Avery auf der Kutte: „Meepmeep" war zwar nur handtellergroß und nicht unbedingt einprozentig, aber er prangte wenigstens auf dem Rücken.

Quelle bikersnews


Geschrieben von Soeldi am Sonntag, 08. Juli 2007

Colour-Ärger

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